Die Braut und der Bräutigam
Das Hohelied der Liebe erzählt uns die Geschichte vom königlichen Hochzeitstag, der die
Braut von der Weide in Salomos Thronhalle bringt. Aus der verborgenen
Zusammenkunft soll ein glänzendes öffentliches Fest werden.
1. Die Frage nach der Braut
Einige Bibelausleger meinen, dass es das hübsche Mädchen Abischag von
Schunem war, die dem betagten König David auf dem Sterbebett diente.
Salomo
nennt sie „Rose unter den Dornen.“
Wie eine Rose unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Mädchen. Hohelied 2,2 (LUT)
Diese schmeichelhaften Worte, deuten an, dass er sie liebte.
2. Der herrliche Duft
Wer kommt dort herauf aus der Wüste, umgeben von Rauchsäulen aus Weihrauch und Myrrhe und allen Parfümen der Händler? Hohelied 3,6 (HFA)
Solche exotischen Düfte hatte Abischag in ihrer ländlichen Umgebung natürlich nicht zur Verfügung.
Salomo hatte sie ihr als Zeichen seiner großen Zuneigung besorgt. Er ließ ihr alle Duftnoten zukommen, von denen eine Frau kaum zu träumen wagte.
Ist dieses nicht ein Bild für die Liebe Gottes? Auch wir sind zum Wohlgeruch geworden. Wie das Mädchen Abischag hat unser Herr Jesus Christus uns aus der Wüste des sündigen Lebens herausgeführt und uns mit dem Duft seiner Liebe beschenkt.
3. Jesus ist unser Bräutigam und wir sind seine Braut
Der Tag der Hochzeit ist noch nicht da, doch tragen wir bereits die Verlobungsringe seiner Erlösung. Wir ruhen in der Sicherheit seines Versprechens an uns, wenn er sagt:
Siehe ich komme bald; halte was du hast, dass niemand deine Krone nehme! Offenbarung 3,11 (LUT)
Schutz für die lange Reise. Sechzig Kampferprobte Männer von Israels tapferen Soldaten. Sie sollten die Braut vor den schrecklichen Überfällen in der Nacht schützen. Die Reise von ihrem Haus, weit draußen auf den Feldern Nord Samariens, bis hinter die Mauern Jerusalems, war lang und gefährlich.
Auch wir befinden uns auf einer langen Reise. Es kann sein, dass auch uns mancherlei Gefahren erschrecken: Krankheit, Unfall, finanzielle Engpässe, Krieg, Erdbeben und Anfechtungen jeglicher Art.
Aber wir dürfen auf unsern himmlischen König und Bräutigam vertrauen, der uns mehr als sechzig tapfere Soldaten zugesichert hat.
Nach Jesaia brauchen wir uns nicht zu fürchten: Dort steht:
Siehe Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und mein Heil. Jesaia 12,2 (LUT)
Zwei Mal sagt Jesaja: er ist mein Heil! Wenn er uns schützt, kommen wir sicher und heil ans Ziel!
4. Die Vereinigung
Unser
Bräutigam holt uns nicht mit einer Sänfte in sein Reich. Er kommt
selbst und bringt uns sicher ans Ziel. In einem Augenzwinkern sind wir
hinter den Wolken.
Denn
er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des
Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und
die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die
wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den
Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn
sein allezeit.
1. Thessalonicher 4,16-17 (LUT)
5. Der Hochzeitstag
Bisher war Vorbereitung und Abholung. Wie hat man sich auf den Tag der Hochzeit gefreut. Jetzt steht der König im Mittelpunkt.
Ihr Mädchen von Zion, eilt hinaus, um König Salomo zu sehen. Er trägt die Krone, mit der seine Mutter ihn an seinem Hochzeitstag, dem Tag der Freude seines Herzens, krönte. Hohelied 3,11 (NBH)
Es muss ein großer Festtag gewesen sein.
Noch sind auch wir in der Vorbereitung, im Brautzustand. Bald wird die Abholung stattfinden. Aber der große Hochzeitstag wird der Höhepunkt sein, mit unserem König und Bräutigam Jesus Christus. Sind wir auf sein baldiges Kommen vorbereitet?
Jesus betont mehrmals in den Evangelien, dass er bald kommt: Darum wacht! Denn ihr wißt nicht, an welchem Tag oder Stunde euer Herr kommen wird. Bald wird er kommen und dann wird der große Hochzeitstag sein.
Autor: Egon Waechter
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