Herr über Wind und Wellen


Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns ans andre Ufer fahren. Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde. Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind! Markus 4,35-41 (HFA)

Es ist der 19. August 2004. Nach einem wunderschönen Urlaub in Norwegen besteigen wir um 19.30 Uhr die Fähre, in Larvik. Nach Anweisung der Besatzung gehen wir in unsere Schlafkabine, fast ganz vorne am Bug. Dann ertönt in den Lautsprechern die Begrüßung des Kapitäns: "Guten Tag liebe Fahrgäste es ist 20.00 Uhr. Wir befinden uns auf der Larvikline und fahren ca. 12 Std. Gegen 7.30 Uhr legen wir in Frederikshaven an. Nach der Wettervorhersage zieht ein starker Südweststurm auf."

Was das auf dem Skagerrak bedeutet ist mir klar. Die Taue werden gelichtet und schon tobt der Sturm. Die Fähre wird wie eine Streichholzschachtel hin und her geworfen.

Ich werde seekrank, kann weder ins Bett noch einen Arzt rufen. Erbrechen, bis sich am frühen Morgen der Sturm gelegt hat. Noch Stunden später hatte ich das Gefühl, als würde der Boden unter uns wanken. So schön die See auch ist, Sturm und Wasser haben eine unbändige Kraft, die uns Menschen rasch sehr klein und hilflos aussehen lassen.

1. Geistliche Stürme


Auch in unserem Leben herrscht nicht immer nur schönes Wetter. Mal mehr, mal weniger werden auch wir von Stürmen geschüttelt, so dass wir in echte Krisen oder lebensbedrohende Situationen geraten.

Doch wir haben einen sicheren Anker, der bis in den Himmel hineinreicht und uns festhält. Aus der Perspektive der Ewigkeit kann uns nichts passieren, was uns das Ziel verrücken könnte. Unser Ziel ist der Himmel. Dort wollen wir hin. 

 

 
2. Zweifel und das Ziel!

Neigen wir nicht auch dazu und meinen, Jesus kümmere sich nicht mehr um uns.

Unser Text wirft die Frage auf:

"Herr, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?" (V. 38). Wie töricht - und doch verständlich, denn, wie gesagt so ein Sturm auf See hat es in sich. Da bekommt die Frage Jesu nach unserem Vertrauen eine neue Tiefe: "Warum habt ihr solche Angst?" fragt Jesus seine Jünger, "habt ihr denn gar kein Vertrauen zu mir?" (Vers 40).

Wo ist unser Vertrauen, dass Jesus uns ans Ziel - und durch alle Lebensstürme hindurch bringt? Wie sind wir doch diesseits orientiert. Vergessen wir, dass wir im Himmel ankommen wollen. Daran wollen wir festhalten - das ist unsere Bestimmung, unser Ziel.

Und diese feste Gewissheit, dass Jesus uns nicht vergisst, sondern mit uns ans Ziel kommt – dieses Wissen wird uns, trotz mancher Lebensstürme, sicher und unbeschadet bis ans andere Ufer tragen. Möchte Jesus auch in unser vom Sturm gepeitschtes Leben hineinsprechen „sei still
!“ (Markus 4,39-41)

Bilder: https://pixabay.com/de/
Blogautor: Egon Waechter

 

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